#alleskönner - Peter Behrens zum 150. Geburtstag

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Veranstaltungsort:
makk - Museum für angewandte Kunst Köln

Die lachende Kaffeekanne von Kaiser’s Kaffee, das AEG-Waben-Logo, der Schriftzug „Dem Deutschen Volke“ am Berliner Reichstagsgebäude – jeder kennt diese Ikonen der Gestaltung. Urheber dieser und vieler weiterer Schöpfungen ist der in Hamburg geborene Künstler Peter Behrens. Am 14. April 2018 jährt sich der Geburtstag des großen deutschen Gestalters und Architekten zum 150sten Mal. Besonders sein Wirken um die Jahrhundertwende bis zur Werkbund-Ausstellung in Köln hat seine Spuren in Kunst- und Designgeschichte hinterlassen.

In geradezu rasantem Tempo entwickelte sich Behrens ab 1896 vom Maler und Grafiker zum Kunstgewerbler, Schriftgestalter und Architekten. Bei der Eröffnung der Künstlerkolonie auf der Darmstädter Mathildenhöhe war das Haus Behrens, das als Gesamtkunstwerk angelegt und bis ins kleinste Detail durchgestaltet war, die Sensation und machte Behrens mit einem Schlag international bekannt. In der Folgezeit befasste er sich mit nahezu allen Gestaltungsfragen und entwickelte beispielsweise das Corporate Design – lange bevor es diesen Begriff überhaupt gab – für die Delmenhorster Linoleumfabrik Anker-Marke und ab 1907 für die Berliner AEG. Dort kümmerte er sich um die gesamte Firmenwelt: Abgesehen von der sensationellen Architektur der AEG Turbinenhalle entwarf er elektrische Wasserkessel, Lampentypen und Heizstrahler bis hin zu Plakaten, Geschäftspapier und Reklamemarken – allesamt in der Ausstellung präsentiert.

Die Schau vereint in acht Themenräumen rund 230 Objekte, darunter Exponate aus der eigenen Sammlung wie der Schiedmayer Salonflügel (1901) aus dem Musikzimmer des Hauses Behrens in Darmstadt, aber auch ganz frühe Möbelentwürfe, Grafiken, Textilien, Porzellan und Besteck. Hinzu kommen fünf Gläsersätze aus der umfangreichen Glassammlung des MAKK, darunter das berühmte Kristall-Trinkservice „Aegir“ mit Karaffe sowie ein Unikat-Becher aus dem Jahr 1901. Darüber hinaus hochkarätige Leihgaben aus anderen Instituten wie der Farbholzschnitt „Der Sturm“ (1896) und die Bank aus der Turiner Kunstgewerbe-Ausstellung von 1902 aus dem Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg oder der Gläsersatz „mit breitem Goldrand“ (1902) sowie die Brosche mit floralem Motiv (um 1900) aus der Neuen Sammlung – The Design Museum, München. Desweiteren Objekte aus Privatsammlungen, die teilweise erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Der Fokus der Ausstellung liegt auf dem frühen Œuvre Peter Behrens‘ und dabei besonders auf seinem stilistischen Wandel vom Jugendstil zur frühen modernen Sachlichkeit. Zudem werden die Spuren, die Behrens im Rheinland hinterlassen hat, aufgezeigt.

Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit dem LVR Industriemuseum Oberhausen und den Kunstmuseen Krefeld, die im April und Mai mit eigenen Ausstellungen und ergänzenden Schwerpunkten folgen. Sie ist Teil des Prologs zum NRW-Verbundprojekt „100 jahre bauhaus im westen". Eine gemeinsame Publikation mit insgesamt zwölf Themenheften ist in Vorbereitung. Das MAKK entwickelt dafür fünf Themenhefte, die sich bislang nicht publizierten Aspekten des Schaffens von Peter Behrens widmen.

Mehr Informationen unter www.museenkoeln.de.

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