Kölndesign-Mitglied LightLife ging an die Börse

Der Große Handelssaal präsentiert sich in neuem Licht. Wo in den vergangenen Jahrzehnten einzig Kompaktleuchtstofflampen hinter Blendschutzrosten für Licht sorgten, gewährleistet nun eine Kombination aus diffusem Raumlicht, einer direkt strahlenden Beleuchtung der Arbeitsplätze sowie einer Objektbeleuchtung eine optimale und kontrastreiche Ausleuchtung. Eine saalumgreifende Lichtinstallation trägt zudem der Bedeutung des Handelsplatzes im internationalen Kontext Rechnung.Der Große Handelssaal präsentiert sich in neuem Licht. Wo in den vergangenen Jahrzehnten einzig Kompaktleuchtstofflampen hinter Blendschutzrosten für Licht sorgten, gewährleistet nun eine Kombination aus diffusem Raumlicht, einer direkt strahlenden Beleuchtung der Arbeitsplätze sowie einer Objektbeleuchtung eine optimale und kontrastreiche Ausleuchtung. Eine saalumgreifende Lichtinstallation trägt zudem der Bedeutung des Handelsplatzes im internationalen Kontext Rechnung.
Da der Große Handelssaal nicht über Tageslicht verfügt, war das Einbringen eines zeitgemäßen Tageslichtsystems als Ersatz für die bisherige Lichtanlage eine der wichtigsten Maßnahmen des Lichtkonzeptes. Die neue Lichtdecke trägt maßgeblich zur stimmigen Raumatmosphäre bei. Die quadratischen Lichtsegel sind in drei Reihen à fünf Leuchten angebracht. Mit diesen 15 großformatigen Lichtdeckensystemen, jeweils ausgestattet mit digital steuerbaren Langfeldleuchten in den Lichtfarben Warmweiß und Tageslichtweiß, kann ein natürlicher Tageslichtverlauf simuliert werden. Ergänzend hierzu treten 44 verdeckt positionierte Tiefstrahler, welche als Beleuchtung der Arbeitsplätze dienen. Sie werfen ein blendfreies Licht und haben das Ziel, sowohl das Raumlicht zu unterstützen als auch die notwendigen Kontraste sowie Helligkeiten in den Arbeitsbereichen herzustellen. Es handelt sich hierbei um Profilstrahler der Marke ETC, welche, mit Halogenmetalldampflampen und Konturblenden ausgestattet, ein sauberes Herausarbeiten der jeweiligen Arbeitsbereiche ermöglichen.
Ergänzt wird das Lichtdesign des Schweizers Rolf Derrer (DELUX) durch eine objektbezogene Inszenierung der raumdefinierenden Einbauelemente. Dies betrifft die Hinterleuchtungen der Maklerschranken und eine Lichtkontur im Bereich der umlaufenden Brüstung. Beide Akzente sind zweifarbig, in den Farben der Börse (weiß und blau) mit Neon ausgeführt. Als Lichtquelle kamen handgefertigte Neonröhren zum Einsatz, welche als Leuchtmittel neben Langlebigkeit und Kosteneffizienz dem Gestalter ein hohes Maß an Flexibilität bieten. Dies war insbesondere für die Akzentuierung der Anzeigentafel von Bedeutung. Bei den Handelsschranken hingegen treten die Neonröhren nur indirekt in Erscheinung. Das hochwertige, gebogene Milchüberfangglas der Schranken liefert eine gleichmäßige, blendfreie Streuung des Lichtes, ohne die Konturen der Lichtquelle erkennbar zu lassen.
Abhängig von den Ereignissen auf dem Parkett, zeigt sich die Objektbeleuchtung flexibel und den zeitgemäßen Anforderungen angepasst. So kann das Licht Events wie den Börsengang eines Unternehmens szenografisch, beispielsweise durch den Wechsel der Farben, begleiten. Durch ein intelligentes Bussystem können vordefinierte Lichtfolgen für Schranken, Kontur und Lichtdecke autonom aktiviert und über den Tag gesteuert werden, wobei eine manuelle Beeinflussung jederzeit möglich bleibt.
Die saalumgreifende Lichtinstallation einer stilisierten Weltkarte, in die Laufbänder mit News und Leitindizes aus allen Kontinenten integriert sind, vervollständigt das Konzept. Sie trägt der Bedeutung Frankfurts im Kontext international bedeutender Handelsplätze Rechnung. Eigens für den Handelssaal entwickelte LED-Aluminiumprofile sind mit einem Abstand von 10 Zentimetern vor der anthrazitfarbenen Wand montiert. Die weißen LEDs sind einzeln ansteuerbar und machen somit die Weltkarte beliebig bespielbar. Derzeit wird auf den 1200 Metern LED-Linien der Tagesverlauf in Echtzeit simuliert, indem Erdteile mit Sonnenlichteinstrahlung heller dargestellt sind. Die Umsetzung übernahm die Firma Ligthlife aus Köln nach der technischen Planung von medienprojekt p2.
Für die Ablaufsteuerung wählten die Medienplaner eine e:cue Systemsteuerung, welche in Echtzeit die aktuellen Aktienkurse auswertet und an die relevanten Medien weiterleitet. Neben der Weltkarte ist diese für eine Bodeninstallation auf der Besuchergalerie von Relevanz. Hier werden Gäste von einer autoaktiven Rauminstallation überrascht, welche die Handelsaktivitäten des digitalen Handelssystems Xetra in ein eingängiges, lebendiges Bild übersetzt.
Die wohl größte Herausforderung der Realisierung war neben dem anspruchsvollen Zeitplan die Teildemontage und der Umbau der bestehenden Lichtdecke in zwölf Metern Höhe. Ermöglicht wurde der fristgerechte Umbau im Bestand einerseits durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Projektpartnern und anderseits durch den Einsatz von Techniken aus dem Eventbau. Nach knapp fünf Monaten konnten die Makler bereits wieder in den Großen Handelssaal zurückkehren. Die Weltkarte wurde innerhalb einer kurzen Bauzeit von zwei Monaten bei laufendem Betrieb realisiert.